Kneipp Re-Zertifizierung für Seniorenzentren

2016 war das Diakonische Altenhilfezentrum Sarepta in Waltershausen die erste Kneipp-Senioreneinrichtung in Thüringen. Ein Jahr später folgte das Diakonische Zentrum Spittergrund in Tambach Dietharz. Jetzt sind beide Einrichtungen der Josias Löffler Diakoniewerk Gotha gGmbH pünktlich zum 200. Geburtstag von Sebastian Kneipp für weitere vier Jahre re-zertifiziert worden. Stolz und glücklich habe sie die Urkunde herumgeschickt, sagte Anke Lange vom Sozialen Dienst und es waren viele Glückwünsche zurückgekommen.

Durch die Pandemie hatte sich die Re-Zertifizierung etwas verschoben. Statt einem persönlichen Vorort-Termin mussten die Kneipp-Fachkräfte im Rahmen eines Telefon-Audits Rede und Antwort stehen. Zum Beispiel kam die Frage, wie denn die Kneipp-Anwendungen in der Pandemie-Zeit umgesetzt worden sind.

„Wir handeln nach dem Motto: Prävention ist besser als Heilen und Natur ist die beste Apotheke“, sagt Anke Lange. So wurde die körperliche Abwehr durch verschiedene Wasser-Anwendungen gestärkt, Kreislauf und Durchblutung durch Trockenbürstungen angeregt und Erkältungssymptome mit Thymian und Heublumenauflagen behandelt. „Was wir hier an Kneipp machen, ist nicht aufgesetzt. Wir sind mit Herzblut dabei und die Vorgaben von Kneipp lassen sich so einfach im Alltag umsetzen“, sagt Anke Lange.

So wird auch die Seele nicht vergessen. Bunte Regenbogenbilder, aufmunternde Briefe und fröhliche musikalische Beiträge der Kolleginnen und Kollegen aus den Einrichtungen der Diakonie Gotha, den Kirchgemeinden und der Kinder aus den Kindergärten und Grundschulen in Waltershausen und Tambach Dietharz vermitteln den Senioren trotz aller coronabedingten Einschränkungen das gute Gefühl des Miteinanders und lenken die Aufmerksamkeit auf positive Momente.

Weiterhin wurde beim Telefon-Audit auch gefragt, was denn nun in den letzten vier Jahren geschehen sei. Nun – es sind weitere 16 Kneipp-Mentorinnen ausgebildet worden. Die Kolleginnen sind sicherer im Umgang mit den Kneipp-Anwendungen in der Pflege und Betreuung. Das Wissen und die Erfolge werden im Team weitergegeben, so dass die Angebote immer bunter und vielfältiger werden. So werden zum Beispiel die Outdoor-Fitnessgeräte im Garten in die Bewegungstherapie eingebunden und die barrierefreie Wassergussecke kann nun auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden.

„Kneipp kommt sehr, sehr gut an und auf die ein oder andere Pille kann verzichtet werden“, sagt Anke Lange. „Die Leute kennen Zwiebel- oder Krautwickel von früher und kommen ins Erzählen.“ So haben Anke Lange und ihre Kolleginnen schon viele gute Rezepte von den Seniorinnen bekommen.

Im Josias Löffler Diakoniewerk Gotha hat man noch viel vor und weitere Kneipp-Projekte sind im Entstehen. So hat im Juli ein Projekt zur Stärkung der Gesundheitskompetenz von Mitarbeitenden und Klienten begonnen und das neue Haus in Ballstädt bereitet sich auf seine Kneipp-Zertifizierung vor.